Was hat sich an den Prüfungen des Damensattel Derbys geändert, seit das Damensattelreiten Bestandteil der WBO wurde?
Eigentlich nicht viel. Wir haben uns von Anfang an bemüht Wettbewerbe auszuschreiben oder zu fördern, die dem Damensattel entgegenkommen und auch klassischen Nicht-Turnierreitern die Gelegenheit zu geben sich zu beteiligen und Spaß zu haben. Wettbewerbe wie die Champagne Challenge oder die Kostümküren kamen bei den Teilnehmern auch in 2014 wieder sehr gut an. Allerdings gab es in diesem Jahr erstmalig die Auflage, dass Starter der L-Dressur-WB sich zunächst einmal in einer A-Dressur qualifizieren mussten. Diese Neuerung galt sowohl für die klassischen Dressur-WB und -Küren, als auch für die Barockreiter-WB und hat sich aus Sicht der Richter bewährt.
Welche Eigenschaften sollte ein Damensattel unbedingt haben, wie kann ich gröbste Fehler selbst erkennen?
Ein Damensattel muss aus Sicherheitsgründen und zum Wohlergehen des Pferdes den Aspekten der „modernen Bauweise“ entsprechen. Nur dann wird er ausbalanciert liegen und dem Reiter die geforderte Sitzposition erlauben. Man erkennt ihn an der waagerechten Sitzfläche ohne „Dip“. Die Sitzfläche wird von oben betrachtet nierenförmig aussehen. Dadurch bekommt das rechte Bein eine gute Auflagefläche, denn das Reitergewicht im korrekten Balancesitz hat sich über beide Gesäßknochen und den rechten Oberschenkel zu verteilen!
Brauche ich als Einsteiger eine besondere Ausrüstung (vom passenden Damensattel abgesehen)?
Nein. Die einzige Anschaffung, die bei Gerten-empfindlichen Pferden sinnvoll ist, wäre ein fester Reitstock, der das rechte Bein ersetzt. Die Damen, die Turnier oder Jagd reiten möchten, sollten sich zu gegebener Zeit eine Sicherheitsreitschürze anschaffen. Wenn man weiß, dass man dabei bleibt, lohnt sich die Anschaffung eines eleganten und qualitativ soliden „Habits“ – dem traditionellen Damensattel-Reitkostüm.
Quelle: Text und Bilder Tanja Mundt Kempen