Ausbildung Brisant & Provokant

Der Traum vieler Reitschüler

Es ist der Traum zahlreicher Reiter und Reiterinnen, einen gut ausgebildeten ausdrucksstarken Rappen oder Schimmel (seltsam, im Traum sind die Hengste selten Schecken oder Füchse) unter dem Sattel zu erleben. Ausbilder mit entsprechendem Schulpferdekontingent haben schnell einen regionalen Ruf und talentierte qualifizierte Reitschüler sind durchaus bereit für dieses exklusive Erlebnis etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Verantwortungsbewusste Trainer wägen genau ab, ob sich ihr Betrieb für die Aufstallung eignet und ob der Einsatz von Hengsten im Unterricht vertretbar ist. Dauerstress durch ungeschickt kombinierte Boxennachbarschaft muss ebenso ausgeschlossen sein wie die absolute Abschottung des Hengstes. Der Reiter oder Führer eines Hengstes kann noch so souverän sein – wenn die übrigen Reiter in der Abteilung ihre Wallache und Stuten nicht im Griff haben, kann es trotzdem zu unschönen Szenen kommen. Sicherheitsabstände unterschreiten, Bahnfiguren spontan neu erfinden und ähnliches, birgt bei Hengstpräsenz ein größeres Konfliktpotenzial.

Auch qualifizierte Reitschüler haben nur selten die Möglichkeit einen Hengst zu reiten

Hormone – von der Natur gedoped

Erfolgreiche Trainer und Reitsportler haben gute Gründe für den Einsatz von Hengsten und nehmen den baulichen und organisatorischen Mehraufwand in Kauf. Neben der Zeugungsfähigkeit haben die ganzen Männer gegenüber den kastrierten Artgenossen noch weitere hormonell bedingte Vorteile. Die in den Hoden gebildeten Androgene haben einen natürlichen anabolen Effekt. Dieses „biologische Doping“ verstärkt den Aufbau von Muskelmasse, verbessert die Neubildung roter Blutkörperchen und steht auf keiner Doping-Sperrliste. Der Reiter im Sattel eines Testosteron-Riesen hat in jedem Fall ein Tier mit mehr Potenzial. Mehr potentieller Leistung, mehr Regenerationskapazität, aber auch mehr Aggressionspotential.
Das gilt es zu nutzen und zu beschränken, je nach Situation und Anforderung.

Ein Hengst wird immer wieder anfragen, ob er seinen Rang verbessern kann. Das ist kein Ungehorsam oder gar Bösartigkeit sondern entspricht seinem natürlichen Verhalten. Da der Mensch sich (hoffentlich) nicht auf eine Machtdiskussion mit Zähnen und Hufen einlässt, muss er aufmerksam, selbstbewusst und konsequent den ausnahmslos höheren Rang repräsentieren. Da Pferde keine Bücher lesen, nicht einmal die besonders klugen Hengste, muss der Mensch ihnen durch sein eigenes konsequentes Verhalten Sicherheit und Führung anbieten. Eine Vielzahl scheinbar kleiner Gesten und Rituale sorgen dafür, dass keine Diskussion aufkommt: der Chef geht voran und wird nicht angerempelt und obwohl Herrchen keinen Hafer mag, gehört der Futtereimer ihm allein so lange er will!

  

Treib- und Kampfspiele sehen ruppig aus, gehören aber zum normalen Verhaltensrepertoire

  

Die Distanz bestimmt der Mensch!
Züchter und Ausbilder Roland Marx erlaubt dem 4jährigen PRE-Hengst „Ramon“ das Unterschreiten jeglicher Distanz

 

 

 

 

 

 

 

 

Gutes Benehmen ist für die Hengste der Landgestüte oberstes Gebot

 

   

Pferdeseite.TV Tanja Mundt-Kempen 

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Maik Feldmann

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