Fohlen und Kaninchen sind süß, Schlangen und Spinnen immerhin interessant, doch die Zuneigung zur heimischen Tierwelt endet spätestens bei der Zecke.
Obwohl Zecken als achtbeinige Wesen der Familie der Spinnen zugeordnet werden, erfahren diese Überlebenskünstler weitaus weniger Akzeptanz als die Netzbaumeister, welche immerhin Fliegen fangen.
Die Zecke zählt zu den gefährlichsten Tieren in heimischen Gefilden, Borreliose und Hirnhautentzündung (FSME) können von ihr übertragen werden. Zecken können auch unter den widrigsten Bedingungen mehrere Jahre überleben. Ihre Aktivität steigt zwar mit der Temperatur, doch selbst an Wintertagen, Katzen- und Hundehalter können dies bestätigen, belästigen Zecken ihre warmblütigen Wirtstiere. Dazu gehört auch der Mensch!
Das kannibalistische Tier im Video hat sich allerdings im Opfer geirrt: die vollgesaugte Zecke muss dem hungrigen Kollegen wie ein warmblütiges Wirtstier vorgekommen sein. Der Biss macht der prallen Zecke dermassen Stress, dass sie spontan Speichel ausstößt. Hier wird anschaulich, welche Reaktion Stress oder Berührungen verursachen: im Speichel konzentrieren sich bei infizierten Zecken die Borreliose-Erreger. Unsachgemäße Entfernung aus der menschlichen Haut erhöht das Infektionsrisiko.
Quelle: Text und Bilder Tanja Mundt-Kempen