Gerade die Phase des gebisslosen Anreitens ist international bei vielen traditionellen Ausbildungsmethoden üblich.
Ob das die klassische Hackamore (Bosal) in Kombination mit der Mecate (pieksender Zügel aus Pferdehaar) bei den amerikanischen Westernreitern oder die kolumbianischen Bozals und andere Nasenbänder der südamerikanischen Gangpferdeausbilder sind: die Anfänge an der Hand und unter dem Sattel erlebt das Pferd ohne Eisen im Maul.
Bis vor einigen Jahren waren Kappzäume in Deutschland beinahe in Vergessenheit geraten.
Mit dem Bewusstsein für den Sinn aufbauender Arbeit vom Boden aus setzt sich aber zunehmend wieder die Nutzung guter Kappzäume und seiner Varianten durch. Nicht nur das Longieren sondern auch immer öfter das Anreiten geschieht bei klassisch orientierten Ausbildern mit dem Kappzaum.
Welche Zäumung ein Reiter auch immer bevorzugt – er hat ohne Ausnahme die Pflicht, sich über die Wirkung seines Equipments kundig zu machen. Egal ob mit oder ohne Mundstück, in die Zügelhand gehört nur, was sein Nutzer versteht! Ein wenig Physik bleibt dem Reiter mechanisch verstärkend wirkender Zäume nicht erspart. Ebenfalls unverzichtbar ist die Kenntnis bezüglich korrekter Anpassung:
Ein optischer Stilbruch ist mitunter erlaubt, der Bruch von Kinnknochen oder Nasenbein nicht.
Pferdeseite.TV Tanja Mundt-Kempen