In jedem Fall – und das bezieht sich auf jeglichen Ausrüstungsgegenstand in der Reiterei – muss der Nutzer Kenntnis und Verständnis um Wirkung und Funktion seiner Werkzeuge haben.Kommen wir also zum zunehmend beliebter werdenden Ordnungsbereich der gebisslosen Reitzäume. Sicher gibt es Diskussionen über den Sinn, die Gefahr oder den Nutzen gebisslosen Reitens: dafür oder dagegen … aus Prinzip, Unwissen oder Unsicherheit bringen sich kompromisslose Kritiker um eine Chance. Niemand sollte Ausrüstung einsetzen, deren Funktion er nicht vertraut, doch manches spricht für einen Versuch.
Gebisslos ist nicht automatisch mild
► Unmittelbar wirkende Nasenbänder und Halfter (die Kraft des Zügelanzugs entspricht dem Druck an der Kontaktzone der Zäumung
Beispiele: klassische Hackamore (Westernbosal), Sidepull, Kolumbianisches Bosal, Halfter, Kappzaum, südamerikanische Bozals
► Gebisslose Zäume mit verstärkender Mechanik oder Bauart (Zugkraft wird umgelenkt und meist verstärkt auf Genick, Nase und Kinn gebracht)
Beispiele: mechanische Hackamore, Kellymore, Merothisches Reithalfter, Spanischer Kappzaum
► Halsring (sofern man hier überhaupt noch von Zäumung sprechen möchte)
Von einem weit verbreiteten Vorurteil muss man sich verabschieden: gebisslos ist nicht automatisch mild! Ebenso wie bei den Kopfstücken samt Gebiss gibt es auch hier Modelle mit erheblich kraftverstärkender Mechanik.
Pferdeseite.TV Tanja Mundt-Kempen