Beschwerden sind Glücksfälle
Kein Betriebsleiter hört gerne Beschwerden und doch sollte er dankbar sein über dieses Kunden-Feedback. Dass nie der Mist auf dem Reitplatz abgesammelt wird oder schon wieder der Stromzaun defekt ist oder immer die Tür der Sattelkammer offen steht und sämtliche Boxtüren klemmen ist sicher übertrieben. Doch diese Formulierungen des vermeintlich nörgelnden Pferdebesitzers zeugen von gewachsener Unzufriedenheit. Einmalige Ärgernisse von geringer Tragweite, wie offen gelassene Türen oder das verspätete Füttern während der Erntezeit werden kaum zu Beschwerden führen. Mängel, auch wenn es um Kleinigkeiten geht, die sich wiederholen, prägen jedoch die Kundenzufriedenheit und letztendlich den Ruf des Pferdebetriebes!
Beschwerden verraten dem Dienstleister, dass auf dem Hof Erwartungen des Kunden unerfüllt sind. Im besten Fall begreift der Pferdeprofi, egal ob Züchter, Halter oder Ausbilder, die Beschwerde seines Kunden als Glücksfall: Hier sagt jemand, wie sie noch besser werden können. Sofern es sich nicht um substanzlose Dauernörgelei handelt, haben sie nun die Chance, den Kunden durch angemessenen Umgang mit der Beschwerde zufrieden zu stellen und zunehmend an den Betrieb zu binden.
Pferdeseite.TV Tanja Mundt-Kempen