Haltung Tipps & Tricks

Waschtag im Pferdebetrieb:

Regenwasser zur Pferdewäsche bevorzugen

In den o.g. guten Eigenschaften des Regenwassers begründet sich daher auch die Empfehlung, dieses zur Pferdewäsche zu bevorzugen. Durch den hohen Sauerstoffgehalt und die Chlorfreiheit spricht man dem Regenwasser positive Auswirkungen auf die Pferdegesundheit zu. Wenn Pferde überhaupt gewaschen werden müssen, dann ist der PH-Wert von Regenwasser „bekömmlicher“ für des Schimmels Außenhaut. Nicht nur die schweißverkrustete Schabracke, sondern auch der Dressurhengst wird mit wenig chemischen Zusätzen leichter sauber wenn dem geschenkten Wasser der Vorzug gegeben wird. Pflanzen und Tiere (insbesondere Allergiker und Ekzemer) vertragen kalkarmes Regenwasser oft besser als teuer aufbereitetes Trinkwasser.

Vom Regen in die Traufe? Pferde mögen Regenwasser

In vielen Betrieben werden Tröge oder Wannen zum Auffangen von Regenwasser genutzt, um die Trinkwasserversorgung kleinerer Pferdegruppen zu sichern. Das Dachwasser von spröden Asbestzementplatten scheidet selbstverständlich als Nahrungsmittel für die Rösser aus. Eine uneingeschränkte Empfehlung als alleiniges Tränkwasser aus aufgefangenem Dachwasser kann man zwar nicht geben, aber einen begründeten Total-Ausschluss gibt es ebenso wenig. Erhebliche Verschmutzungen durch Vogelkot und sichtbare Schmutzpartikel sollten allerdings zu Vorbehalten führen. Hier ist der Einzelfall zu betrachten: direkt neben dem Autobahnkreuz oder unter Baumwipfeln mit naturgemäß hoher Spatzenquote lohnt sich das Auffangen des Dachwassers zum Tränken nicht.

Rechenbeispiel

Der Wasserpreis in Niedersachsen liegt bei durchschnittlich 1,35 Euro/Kubikmeter.
Wenn man davon ausgeht, dass der Tränkwasserbedarf eines Pferdes bei ca. 50 Litern täglich liegt, unser Beispielpferd zweimal wöchentlich gewaschen wird , nach jedem Ausritt zumindest die Beine abgewaschen werden und alle 14 Tage eine Maschinenfüllung Decken und Schabracken in der Industriewaschmaschine auf dem Hof gewaschen werden, kommen schon einige Hektoliter zusammen. Die Beregnungsanlage in der Reithalle (20 x 40 Meter) benötigt bei täglicher Beregnung und wasserhaltendem Bodenmaterial ca. 1000 Liter pro Bewässerung, eine Halle mit reinem Sandboden schluckt sogar 3000 – 4000 Liter pro Bewässerungseinheit. Plus diverser regelmäßig anfallender Wassernutzungen kommt der Beispielbetrieb auf einen Jahresverbrauch von 3.792 Kubikmetern.
Im ungünstigsten Fall wird diese Verbrauchsmenge komplett aus der Trinkwasserleitung gespeist und schlägt bei einem Preis von 1,35 Euro pro Kubikmeter mit 5.120,- Euro ein großes Loch in die Betriebs- oder Vereinskasse!

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Die Kosten für Entwässerung sind hier noch nicht berücksichtigt. Versiegelte Flächen und Dachflächen, von denen das Abwasser in die Kanalisation geleitet wird, begründen ebenfalls eine Gebührenpflicht – obwohl doch gerade dieses vom Himmel fallende Lebenselixier so wertvoll ist.
Hier sollte sich jeder Vereinsvorstand und Betriebsleiter fragen
● wo kann Wasser eingespart werden?
● soll Regenwasser ins Nutzungskonzept aufgenommen werden?
● welche Einzelverbraucher können mit Regenwasser gespeist werden?
● welchen Investitionsaufwand kann ich leisten?
● wie hoch ist die zu erwartende Ersparnis?

Keine Frage: es kann sich lohnen!

Pferdeseite.TV  Tanja Mundt-Kempen

Über den Author

Maik Feldmann

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