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Imponiergehabe und Ausdruck: Potential und Risiko

Was macht denn nun konkret den Reiz aus, einen Hengst zu reiten? Hier antworten erfahrene Showreiter wie Roland Marx: „Der Hengst schenkt mir viele Bewegungen und Ausdruck, da er sich präsentieren will. Wenn ich an einer Pferdeweide entlang reite, fängt er vielleicht an zu piaffieren. Mir ist klar, dass dieser Moment eine Gratwanderung ist. Für einen erfahrenen Reiter ist es ein Geschenk, unter einem unsicheren Reiter könnte die Situation eskalieren.“

Roland Marx fordert von seinem selbst gezogenen Cruzado „Schalacko“ das Steigen: eine Gratwanderung die in Profihände gehört

Tatsächlich ist die ununterbrochene Aufmerksamkeit des Führers oder Reiters notwendig, um früh genug zu erahnen, was Fury schon lange gesehen hat. Das gilt nicht nur für hübsche Stuten sondern auch für alles andere in der Pferdewelt. Insbesondere vermeintliche Rivalen und Wölfe müssen ihn nicht tatsächlich herausfordern und bedrohen, damit ein Hengst sich in die Brust wirft. Da ist es dann reine Vorsorge und Imponiergehabe, wenn gewiehert und geschnaubt wird und der Kandidat sich für Angriff oder Flucht entscheidet. Bevor der eigentliche (menschliche) Chef dem stolzen Ross vermittelt, dass ein Rebhuhn im Unterholz kein Wolf ist, hat sich der dekorative andalusische Junghengst schon verflüchtigt. Entscheidungsfreude ist eindeutig eine Stärke der hormongesteuerten Jungs. Im besten Fall entscheiden sie sich schnell für Gehorsam!

Alle Sinne auf Empfang hat der Paso Peruano Hengst Boquito MK

Die sechs Hengste des ehemaligen bis S erfolgreichen Springreiters Roland Marx zeigen sich bei Messen und während Showveranstaltungen konzentriert und gehorsam in schwierigsten Dressurlektionen. Wer schon einmal Gelegenheit hatte, die Abreitesituation bei Messen zu beobachten, staunt wie präzise zahlreiche Hengste zwischen Kutschen, Kostümquadrille und Führzügelgruppe auf ihren Auftritt vorbereitet werden. Bei diesen Bedingungen würde mancher Turnierreiter auf die Teilnahme verzichten. Für Showpferde – und gerade in dieser Pferdegruppe ist die Anzahl von Hengsten überdurchschnittlich hoch – darf das kein Problem sein. Hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen bzw. der Reiter vom Hengst.

    

Ob Fury oder Black Beauty, schwarze Hengste sind für viele ein Traum …wie der Paso Fino-Hengst „Primero Mercurio“ an der Hand des Gangpferdetrainers Richard Oré

Quelle: Tanja Mundt-Kempen

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Maik Feldmann

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