Die klassische Hackamore ist keinesfalls die in Deutschland häufig anzutreffende mechanische Konstruktion, sondern das im Foto abgebildete Zaumzeug. Bei der klassischen Hackamore, auch bekannt als Bosal, ist ein stabiler „Ring“ mit einem schweren Knauf an der Unterseite. In der Regel wird es an einem einfachen Riemen, dem Bithanger, befestigt. Um den Kinnknauf wird mit einem speziellen Verbindungsknoten der „Zügel“ verbunden. Bei einem hochwertigen Bosal ist die Mecate (so der Fachbegriff für diese typischen Zügel) aus bis zu 100 % aus leicht piksendem Pferde-Langhaar gefertigt. Ein hochwertiges Bosal ist ein wertvolles Ausrüstungsstück. Das Nasenband einer wertigen klassischen Hackamore besteht aus sehr fein und dicht geflochtenem Rohleder. Die Mecate wirkt nicht zuletzt durch die gewollte „stoppelige Steifigkeit“ der Schweif- und Mähnenhaare, die verarbeitet sind. Ein Bosal für alle: das funktioniert nicht. Seriöse Trainer wissen sehr wohl, dass das Nasenstück auf den Nasen- und Kinnbereich des auszubildenden Pferdes angepasst werden muss. Zu lockere oder zu enge oder unpassende Positionen an der Seite oder im Kinnbereich schränken den präzisen Einsatz dieser traditionellen Zäumung ein.
Text und Bilder: Pferdeseite.TV Tanja Mundt-Kempen