Pferdeaugen können viel – aber nur ganz langsam…
Tatsächlich: Pferde können im Dunkeln sehen. Wenn das nicht so wäre, würden sie längst ausgestorben sein, denn als Flucht- und Beutetiere wären sie für nächtliche Räuber ein gefundenes Fressen. Im wahrsten Sinne.
Die Anpassung des Auges bei plötzlich veränderter Helligkeit dauert beim Pferd länger als bei Menschen. Das Pferdeauge reagiert relativ träge auf den abrupten Wechsel von hell auf dunkel. Der Mensch kennt das Phänomen: man verläßt einen dunklen Raum und steht im gleißenden Licht. Das Auge schmerzt kurz und passt sich dann den veränderten Lichtverhältnissen an. Als Reiter wundert man sich, wenn das sonst so mutige Pferd nicht in eine dunkle Unterführung gehen will. Möglicherweise hält es aus hellstem Sonnenschein kommend den dunklen Tunnel für eine Wand. Das Auge kann nicht so schnell auf diese Lichtdifferenz reagieren. Also Geduld und Ruhe, „parken“ sie gelassen eine Minute mit Blick in die finstere Höhle – das Pferdeauge braucht diese Zeit ehe es wieder perfekt sehen kann.
Pferdeseite.Tv Tanja Mundt-Kempen