Ob überlange Hufe aufgrund eines Pflegemangels oder mit dem Ziel der Gangmanipulation zu sehen sind… so hat der Reiter keine Chance auf sportliche Ehren.
Im Regelwerk für die Durchführung von Islandpferdeturnieren ist klar definiert, was unter oder an die Hufe darf. Die nach der Zaum- und Maulkontrolle folgende Hufkontrolle beinhaltet die Messung der Huflänge sowie die Kontrolle des Beschlages und der gegebenenfalls benutzten Ausrüstung.
Das Gewicht der schützenden Glocken oder Ballenboots darf 300 Gramm nicht überschreiten.
Bei höheren Gewichten geht man von einer Gangmanipulation aus. Die Dynamik und Kräfte, welche dann auf Sehnen, Bänder und Gelenke wirken, können zu Gesundheitsschädigung und Gangveränderung führen.
Hufschmied Axel Koch-Miketta hat wenig zu bemängeln. Lediglich ein Teilnehmer an diesem Prüfungstag musste die Huflänge seines Pferdes um einige Millimeter kürzen lassen, um weitere Prüfungen reiten zu dürfen.
Es ist erfreulich zu beobachten, dass die Akzeptanz dieses Kontrollverfahrens selbstverständlich ist.
Eine ähnliche Beobachtung konnten wir bei einer weiteren Meisterschaft machen.
Unsere TV-Aufnahmen entstanden bei einem Wettbewerb während der Equitana Open Air in Neuss. Auch während der kurz darauf stattfindenden Niedersachsen-Meisterschaft wurde dieses Procedere durchgeführt.
Wir freuen uns, dass offensiv und selbstbewusst in der Öffentlichkeit im Sinne der Pferde die Kontrolle zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Schwarze Schafe in den eigenen Reihen sind dadurch die Ausnahme.
Unsere (unangemeldete) Filmaufnahme wurde begrüßt: Reiter, Tierärztin, Hufschmied und Funktionäre unterstützten spontan und bereitwillig unsere Recherche.
Pferdeseite.TV bedankt sich für die Offenheit und Kooperation und hofft, dass die Verantwortlichen aller Reitsparten uneingeschränkt den Mut finden, ihr – durchaus existierendes – Reglement offensiv gegen jeden, der es missachtet, anzuwenden.
Text und Fotos: Tanja Mundt-Kempen
Schnitt: Pferdeseite.TV: Maik Feldmann