Hartnäckig halten sich die Geschichten über manipulierte Pferde in der Gangpferdeszene.
Das hat es gegeben und auch heute wird noch manch unbelehrbarer Reitsportler zu fragwürdigen Methoden greifen.
Doch das Bewusstsein und die Verantwortung im Umgang mit den Themen „Manipulation“ und „Schmerz verursachende Zügelführung“ hat sich geändert.
Freiwillige Selbstkontrolle
Begrüßenswert ist es, wenn solches Bewusstsein und Übernahme von Verantwortung bis hin zur Anwendung von Kontrollmechanismen aus den Reihen der Kritisierten kommen.
Wir hatten Gelegenheit, bei Islandpferdeturnieren die von Fachleuten durchgeführte Maul- und Hufkontrolle zu filmen.
Ein uneingeschränkt selbstverständliches Procedere für Teilnehmer, Pferde, Tierarzt, Hufschmied und Protokollführer.
Die Pferde werden vom Wettbewerb kommend direkt zum Prüfplatz gebracht. Passform und Verschnallung des Zaumzeug sowie das Gebiss und Maul des Pferdes werden begutachtet.
Auf der Pirsch nach Atemnot und Verletzungen
Tierärztin Barbara Miketta benennt bei Bedarf freundlich Optimierungsmöglichkeiten. Ernste Beanstandungen der Ausrüstung oder den Folgen ihrer Handhabung – das können z.B. Atembeengung, Maulverletzungen oder schmerzende Druckstellen sein – muss sie bei keinem Teilnehmer bemängeln.
Im Reitsport ist es wie auch in anderen Lebensbereichen:
Nicht die Existenz von niedergeschriebenen Standards und Regeln schützt, sondern die Anwendung derselben. Auf den von uns besuchten Gangpferdewettbewerben wurden die selbst aufgelegten vernünftigen Regeln gelebt.
Text und Fotos: Tanja Mundt-Kempen
Schnitt: Pferdeseite.TV Maik Feldmann